SOLANGE DIE ERDE STEHT

ARCHIV 2022

Konzerte 2022

Konzert I

Sonntag, 30. Januar 2022, 17.00 Uhr
Kirche St. Josef
Stapfenstrasse 25, 3098 Köniz

Werke von Daniel Glaus, Johann Sebastian Bach und Buhuslav Martinů

Daniel Glaus, Orgel
Gabrielle Brunner & Virginia Lucioli, Violinen
Dominik Klauser, Viola
Valery Verstiuc, Cello
Richard Henschel, Sprecher

Programm und Details

Konzert II

Sonntag, 13. Februar 2022, 17.00 Uhr *
Thomaskirche
Buchenweg 21, 3097 Liebefeld

Werke u.a. von Mauricio Kagel, Johann Sebastian Bach und Jean-Luc Darbellay

Elie Jolliet, Orgel
Noëlle-Anne Darbellay, Violine
René Camacaro, Cello
Olivier Darbellay, Horn

* um 16.30 Uhr Konzerteinführung mit Olivier Darbellay und Elie Jolliet

Programm und Details

Konzert III
Liturigsche Feier

Sonntag, 27. März 2022, 17.00 Uhr
Stephanuskirche
Spiegelstrasse 80, 3095 Spiegel b. Bern

Kolumbianische Volksmusik und Werke von Heitor Vila Lobos und César Augusto Zambrano

Santjago Bernal, Stimme und Cello
Gabrielle Brunner, Violine
Anderson Guttierez, Viola
Pfrn. Melanie Pollmeier, Wort

Programm und Details

Hintergrund 2022

Ausgehend von der Idee, kirchliche Räume nicht nur für Konzerte zu nutzen, sondern zusammen mit den Mitarbeitenden ein Gemeinsames zu gestalten, wandte ich mich an die Gemeindeleiterin der Pfarrei St. Josef, Christine Vollmer und an die Pfarrerin der Stephanuskirche, Melanie Pollmeier. Es verband uns alle drei Betroffenheit und Sorge um die Erde, der Wunsch, etwas zur Bewahrung unseres Planeten beizutragen und das Bedürfnis, dies mit Musik und Wort auszudrücken. Die Bibelstelle mit dem Satz «Solange die Erde steht» schien uns als Leitsatz erschreckend passend, denn was dort an sich noch Ausdruck der beinahe unvergänglichen Beständigkeit der Erde ist, hat nun eine ganz andere Aussage, nämlich die Verantwortung des Menschen für das Lebewesen Erde.

Von Anfang an war es mir ein Anliegen, in diesem Rahmen auf die existentielle Bedrohung der indigenen Bevölkerung hinzuweisen, die in so vielen Teilen der Welt durch Jahrtausende altes Wissen ihr Land schützen und pflegen, und entsprechende Organisationen wie «Survival International» und die «Gesellschaft für bedrohte Völker» mit dem Erlös der Kollekten finanziell zu unterstützen.

Ebenso möchte ich dem Publikum Texte von Indigenen durch eine*n Sprecher*in zugänglich machen. Es sind Texte, die in ihrer Wahrhaftigkeit, Schönheit und Sensibilität erschüttern, oftmals von Menschen geschrieben, die mit unvorstellbarem Mut für den Respekt für die Erde kämpfen und einstehen.

Gerade im Kontext mit Wort ist es fruchtbar, jenseits von ästhetischen Vorurteilen und Gewohnheiten auch selten gespielte und zeitgenössische klassische Musik aufzuführen. Es erschliessen sich darin die der Musik zugrundeliegenden Botschaften intuitiv, es entstehen so nicht nur Brücken von unserer Kultur zu der tiefverwurzelten Kultur dieser Völker, sondern auch in Bezug auf das Verständnis von Musik und Kunst unserer Kultur in diesem Jahrhundert.

Der Organist und Komponist Daniel Glaus, der am 30. Januar 2022 in St. Josef zu Gast sein wird, hat wie kaum ein anderer Musiker in unzähligen Gottesdiensten, Konzerten und Projekten im Berner Münster lebendiges, künstlerisches Denken und Empfinden geprägt. Als mein ehemaliger Kompositionslehrer verdanke ich ihm bis heute wesentliche künstlerische Impulse.

Das zweite Konzert am 13. Februar 2022 in der Thomaskirche Liebefeld wird von Kontrasten geprägt: Teile von Bachs Goldberg-Variationen treffen in einer modernen Bearbeitung für Streichtrio auf Maurizio Kagels acht Rrrrrrr-Stücke für Orgel. Diese sind Teil der «Radiophantasie», die aus 41 autonomen Stücken für verschiedene Besetzungen besteht. Abgerundet wird das Konzert mit einem Quartett für Horn und Streichtrio von Jean-Luc Darbellay.

Der dritte Anlass am 27. März 2022 findet im Rahmen von Musik und Wort in der Stephanuskirche Spiegel statt, ist insofern also eine liturgische Feier. Es freut mich, dass ich für diesen Abend zwei Musiker aus Kolumbien engagieren konnte, die traditionelle kolumbianische Musik singen und spielen werden. Das kaum gespielte Duo für Violine und Viola von Heitor Vila Lobos ist ein Beispiel für das Zusammenfinden europäischer Kompositionsweise mit der überlieferten musikalischen Hochkultur Südamerikas.

Das Bild aus dem Jahr 1994 für das Plakat und die Flyer stammt von dem Schweizer Kunstmaler und Grafiker Fred Bauer und trägt den Titel «Gläserne Erde».

Gabrielle Brunner